Gemeinderäte fühlen sich verunglimpft
Antwort von Jens Rindermann auf unseren Offenen Brief an die Gemeinde Gauting
Kommentar der Bürgerinitiative
Selbstverständlich darf dieser Beitrag des Gemeinderatsmitglieds Jens Rindermann im Merkur nicht unkommentiert bleiben. Wir wollen seine Antwort indessen nicht überbewerten, denn es ist trotz der wichtigtuerischen Überschrift lediglich eine private Meinungsäußerung, da Herr Rindermann seine Stellungnahme noch nicht einmal innerhalb der Grünen-Fraktion abgestimmt hat, geschweige denn darüber hinaus im Gemeinderat.
Es macht eigentlich wenig Sinn, auf die Anwürfe im Detail einzugehen. Wer unseren Offenen Brief liest, weiß, was Sache ist und erkennt, dass unser Text von der ersten bis zur letzten Zeile substantiiert und völlig frei von Polemik ist.
Herr Rindermann hat sich vollends verstiegen. Dabei kann man nachvollziehen, dass er sich als mitangesprochener Gemeinderat getroffen fühlt, das ändert indessen nichts am sachlichen Gehalt der im Offenen Brief vorgetragenen Argumente, auch bezüglich der Flugsicherung. Es ist daher nachgerade absurd, wenn er versucht, „die Physik und die Wissenschaft“ als Anwälte für eine dysfunktionale Energiewende einzuspannen. Das Gegenteil ist richtig, denn die kritische Vernunft stützt selbstredend keine irrationalen Maßnahmen.
Wir haben unsere Haltung zum wirtschaftlichen und energiepolitischen Nutzen (man könnte auch sagen Schein-Nutzen und letztlich sogar Schaden) von Wald-Windkraftanlagen im Gautinger Schwachwindgebiet mehrfach im Detail erläutert. Es ist daher müßig, die Argumente an dieser Stelle noch einmal auszubreiten.
Der Offene Brief trägt die Überschrift: Die Lehren aus dem gescheiterten Gautinger Windkraftprojekt. Es geht also darum, aus dem Scheitern zu lernen. Der Brief ist ein Angebot und zugleich ein Aufruf, die Lektion der Erfahrung anzunehmen:
„Wer aus seinen Fehlern nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“ (frei nach George Santayama).
Offenbar hat sich Herr Rindermann fürs Wiederholen entschieden, da er sich schon dem ersten und wichtigsten Schritt verweigert, überhaupt einzusehen, dass Fehler gemacht wurden. Wir sind indessen zuversichtlich, dass dies weder für den Gemeinderat in Gänze noch für die Gemeinde gilt und vertrauen daher darauf, dass die richtigen Lehren gezogen werden.
Anmerkung: Es ist einigermaßen befremdlich, dass die private Meinungsäußerung von Herrn Rindermann – mehr ist es nämlich nicht -als eigenständiger Beitrag im Merkur abgedruckt wurde. Angemessen wäre es gewesen, den Text unter der Rubrik Leserbriefe zu veröffentlichen. An diesem Beipiel zeigt sich einmal mehr, dass die Berichterstattung zu den Themen im Umfeld Klima und Energiewende nicht wirklich neutral gehandhabt wird.
Querverweise:
Die Lehren aus dem gescheiterten Gautinger Windkraftprojekt
(Link auf den Offenen Brief an die Gemeinde)
Bürgerinitiative begrüßt Aus für Gautinger Windkraftpläne
Starnberger Merkur vom 04.10.2024
Starnberger Merkur vom 21./22.09.2024 – Aus für Gautinger Windkraftpläne
Gautinger Windkraftanlagen: Gemeinde verschweigt wesentliche Risiken der Flugsicherheit