Rückbau und Recycling am Ende des Lebenszyklus

Recycling – ein ungelöstes Problem

(fih) Allein die überwiegend aus Verbundwerkstoffen bestehenden Rotoren der 10 potenziellen Gautinger Windkraftanlagen führen am Ende der Nutzungszeit zu einer Abfallmenge von etwa 450 Tonnen. Dabei wurden Rotorblätter einer Länge von 75 m mit einem Gewicht von ca. 15 t angenommen. Im Hinblick auf das mögliche Recycling nachfolgend das Originalzitat aus der Projektbeschreibung eines Betreibers über die Errichtung einer Enercon Windenergieanlage mit 5,6 MW Nennleistung:

„Zum heutigen Zeitpunkt ist noch nicht absehbar, welche Recyclingtechniken nach Aufgabe der Nutzung zum Einsatz kommen, daher können hierüber noch keine abschließenden Aussagen getroffen werden.“

Rückbau von Windenergieanlagen

Über die während der Betriebszeit relevante Erosion hinaus – s. dazu Ueg Logo 3 100 Mikroplastikabrieb bei Windrädern – gibt es also insbesondere bezüglich des Rückbaus von Windenergieanlagen noch viele offene Fragen. Dabei geht es vor allem um die Rotorblätter mit ihrem komplexen Materialmix aus Glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK), Carbonfaserverstärkte Kunststoffen (CFK), Epoxidharz, Polyamid, Polyathylen, PVC, Lacken, Gummi, Aluminium, Stahl, Balsa, … bei einem Gesamtgewicht pro Rotorblatt von teilweise mehr als 10 Tonnen.

Potenzielle Abfallmengen in Deutschland

Die resultierenden Abfallmengen werden in einer Studie des Umweltbundesamts bis 2040 betreffend reinen GFK-haltigen Rotorblättern auf 326.000 – 430.000 Tonnen geschätzt. Dazu kommen noch 77.000 – 212.000 Tonnen Abfallmenge für faserverstärkte Kunststoffe aus Rotorblättern mit GFK- und CFK-Anteilen.

Das Recycling solcher Mengen stellt die Industrie vor große und derzeit noch nicht gelöste Herausforderungen.

Im Allgemeinen geht man für Windräder von einer Lebensdauer von 20 Jahren und teilweise auch darüber aus. Die beschränkenden Faktoren sind dabei vor allem die Lager und Rotoren. Derzeit sind in Deutschland ca. 17 % (oder knapp 5.000) der in Betrieb befindlichen Windenergieanlagen (WEA) 20 Jahre oder älter. Die durchschnittliche Lebensdauer der Rotoren von heute bereits außer Betrieb gestellten Windrädern lag indessen nur bei knapp 19 Jahren.

Quelle:

Studie: Umweltbundesamt – Rückbau von WEA, Recycling, Abfallmengen

Bürgerinitiativen Umwelt-Energie-Gauting und Gegenwind Würmtal