Auswirkungen auf die Bodenversiegelung und den Schutz des Waldes

Industriegebiete mitten im Wald?

(fih) Man muss sich klarmachen. Windkraftanlagen im Wald sind Gewerbeflächen im Wald. Gewerbeflächen haben im Wald nichts verloren, was eigentlich ohne weitere Begründung schon unmittelbar einleuchten sollte.

Die Effekte auf Tierwelt, Böden und Wasserkreisläufe sowie auf die Ästhetik und den Naturerlebniswert des Waldes sind erheblich. Zerschneidung und Rodung entwerten Wälder in ihrer Funktion als Lebensräume und ziehen weitere Folgen nach sich. Darunter leiden störanfällige Tierarten.

Prof. Ibisch: Wälder sollten nicht Strom produzieren, sondern Ökosystemleistungen. Das tun sie dann am besten, wenn sie das machen können, wofür sie im Rahmen der Evolution optimiert wurden: Sonnenenergie in Biomasse umwandeln, humusreiche und wasserspeichernde Böden aufbauen sowie sich selbst und die Landschaft kühlen. Dafür benötigen sie keine Technik.

Bestseller-Autor Peter Wohlleben fasst das zusammen:
Windräder im Wald sind Irrsinn im Quadrat.

Die Rodungsflächen für die Windkraftanlagen schlagen Wunden in das Ökosystem Wald. Es wird der Funktion des Waldes nicht gerecht, ihn als bloßen CO2-Speicher zu betrachten und die Rodungsflächen gegen die vermeintliche CO2-Einsparung von WKA aufzurechnen.

Wer so argumentiert, dem darf man mit Recht zurufen, er sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Sprichwörtlich:

Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume.

Wer den Wald nur als eine Anzahl von Bäumen versteht, verkennt völlig den Charakter des Ökosystems Wald.

Einfluss auf das lokale Klima

Die drehenden Rotoren von großen Windkraftanlagen vermischen höhere und niedrigere Luftschichten. Dadurch erhöht sich die Bodentemperatur auf der Leeseite eines Windparks nachts und in den Morgenstunden Diese Erwärmung ist auf die Umgebung des Windparks innerhalb einiger Kilometer beschränkt. Tagsüber erzeugt der von der Sonne erwärmte Boden Thermik, sodass sich die unteren Luftschichten auch ohne das Zutun von Windkraftanlagen vermischen. Die Erhöhung der Bodentemperatur durch Windkraftwerke fällt etwa um den Faktor zehn größer aus als die von Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit gleicher elektrischer Leistung.

Nun könnte man sagen. Okay, bei 10 Windrädern rund um Gauting bleibt der Effekt doch noch einigermaßen überschaubar. Aber wir reden ja nicht nur von diesen 10 Windrädern. In den Nachbargemeinden sollen weitere 10 entstehen. Kürzlich war in der SZ zu lesen, der Landkreis Starnberg brauche 80 Windräder. Und auch diese Zahl ist eigentlich noch zu tief gegriffen, wenn man weiß, dass der Landkreis einen Primärenergiebedarf von 5 TWh hat und selbst die 80 Windräder noch nicht einmal 20 % davon liefern würden.

Bei dieser großen Anzahl von Windrädern verteilt auf die Fläche des Landkreises muss man schon merkliche Auswirkungen auf das Lokalklima befürchten: Zum Schaden des Waldes, zum Schaden des Ökosystems Wald, zum Schaden von Fauna und Flora.

Bürgerinitiativen Umwelt-Energie-Gauting und Gegenwind Würmtal