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Moderne WKA im Größenvergleich

(fih) Moderne Groß-Windkraftanlagen (WKA) mit einer Nennleistung von 5,5 – 6 Megawatt haben eine Nabenhöhe von etwa 150 – 170 m und einen Rotordurchmesser von 140 – 175 m. Insbesondere in Schwachwindgebieten – wie z.B. generell im Süden Deutschlands und insbesondere im Würmtal – baut man die Windräder besonders hoch und mit großen Rotoren, weil sonst die gewünschten Erträge nicht erreicht werden können.

Wie groß die Anlagen tatsächlich ausfallen, kann man der folgenden Grafik entnehmen:

Olympia Windrad Frauendom Skizze V11
Größenvergleich der geplanten Windräder im Würmtal (Schematische Darstellung)

Stellungnahme der Bürgerinitiativen Umwelt-Energie-Gauting und Gegenwind Würmtal

Zur Veranstaltung der Gemeinde Gauting zur Bürgerwindenergie in Gauting am 8.11.2023 im Bosco

1. Wir haben in zwei Schreiben an die Gemeinde Gauting nach dem Stand der Planungen zur Windenergie gefragt. Wir haben darauf keine konkreten Antworten bekommen und wurden auf einen künftigen Informationsabend verwiesen, das ist wohl der heutige Abend. Wie alle Bürger hören wir diese Informationen heute zum ersten Mal. Wir konnten sie deshalb noch nicht auf ihre Richtigkeit und Sinnhaftigkeit überprüfen. Das werden wir in einer späteren Stellungnahme nachholen.

2. Unser Aufklärungsflyer zu den 400 Windkraftanlagen mit über 250 Metern Höhe, die rund um München geplant sind, zeigt deshalb auch nur die von unseren Nachbargemeinden bereits bekannten Planungen, nämlich die vier Anlagen der Gemeinde Krailling im Landschafts- schutzgebiet Kreuzlinger Forst, und die 6 Anlagen, die die Gemeinde Neuried in einem Gemeindeverbund im Landschaftsschutzgebiet Forstenrieder Park plant. Diese Planungen sind schon weit fortgeschritten. Sobald wir die geplanten Standorte der Windindustrieanlagen in Gauting kennen, werden wir auch diese in einem überarbeiteten Flyer zeigen.

3. Die allgemeinen Probleme der hoch wetterabhängigen und deshalb sehr unzuverlässigen erneuerbaren Energien sind bekannt. Der forcierte Ausbau der Windkraftanlagen und der Photovoltaik gefährdet ohne entsprechende Speicherkapazitäten, ohne den notwendigen Umbau der Netze und ohne parallele Kraftwerkskapazitäten die Sicherstellung der Stromversorgung in Zeiten von Dunkelheit und Flaute. Diese Energiepolitik ist hochgradig unverantwortlich.

Renommierte Ökonomen wie unser Gautinger Mitbürger Professor Hans-Werner Sinn und Ingenieure wie Dr. Ahlborn von Vernunftkraft Deutschland rechnen seit Jahren vor, dass das alles gar nicht funktionieren kann (siehe die beiden unseren Materialien beigefügten Anlagen, einmal ein Ausschnitt aus einem Interview von Hans-Werner Sinn mit Focus Money am 7.9.2022, zum anderen eine kurze Pressemitteilung zum Vortrag von Dr. Ahlborn am 24.10.2023 hier im Bosco).

4. In der Vergangenheit durften bereits die ideologischen Befürworter dieser Energiewende im Gautinger Gemeinderat ihre Vorstellungen einer absolut utopischen Energieautarkie im Landkreis Starnberg vortragen, ebenso die finanziellen Nutznießer über den Bau der Windkraftanlagen informieren, sprich werben. Wir fordern deshalb vom Gemeinderat, auch uns kritischen Bürgern die Gelegenheit zur Darstellung unserer Argumente zu geben.

5. Wir planen weitere Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern dieser Energiewende. Ein wichtiges Thema werden die Wirtschaftlichkeit und Modelle der Bürgerbeteiligung sein, ein anderes die Sicherheit unserer Energieversorgung, aber auch Folgen für Flora, Fauna und die Gesundheit des Menschen. Sehr wichtig auch die Frage: welche Kraftwerke liefern zuverlässig Strom und Wärme, welche Kraftstoffe der Zukunft sind wann technologisch ausgereift und wirtschaftlich einsetzbar. Dabei geht es dann um Wasserstoff, die Speicherfrage, und neue Generationen von Kernkraftwerken, die inhärent sicherer sind oder sogar alten strahlenden Abfall sinnvoll wieder verwenden können, und natürlich die Kernfusion, die Sonne auf Erden. Zu diesen Veranstaltungen werden wir auch immer die Gemeinderäte und die Bürgermeisterin einladen.

6. Wir haben ein paar Informationen zusammengestellt, die für die Beurteilung dieser Windindustrieanlagen von Bedeutung sind. Auch unser Flyer mit den bestehenden Planungen unserer Nachbargemeinden ist dabei, von denen vor allem Buchendorf betroffen sein wird, aber auch die Gautinger Kolonie. Wir verteilen diese Unterlagen nach der Veranstaltung an alle Interessierten. Dort finden Sie auch die Email-Adresse, unter der Sie uns erreichen können: info@Umwelt-Energie-Gauting.de. Wir sind dabei, eine eigene Webseite aufzubauen, über die Sie dann einfacher mit uns kommunizieren können, und auf der wir Hintergrundinformationen und aktuelle Entwicklungen einstellen werden.

6. Nur der engagierte Widerstand Gautinger Bürger hat vor einigen Jahren verhindert, dass jetzt eine mehrspurige Autobahn nur wenige 100 Meter vom Bosco entfernt durch das Grubmühlerfeld rauscht, unserem wichtigen Naherholungsgebiet. Man muss sich nicht alle Planungen ortsfremder und erst recht nicht wirklichkeitsfremder Planer gefallen lassen.

Sie können sich darauf verlassen, dass wir alles tun werden, um diese volkswirtschaftlich unsinnige und ökologisch desaströse Verschandelung unserer Heimat zu verhindern.

Dabei brauchen wir aber auch Ihre Unterstützung. Informieren Sie sich, machen Sie sich ein eigenes Bild, und verbreiten Sie das dann im Freundes- und Familienkreis. Unterstützen Sie uns bei Unterschriftenaktionen, eventuellem Bürgerbegehren, oder auch direkt durch Mitarbeit in unserer Bürgerinitiative. Wir wissen noch nicht alles, wir erarbeiten noch einige Themenbereiche, und da freuen wir uns über sachkundige Unterstützung. Aber so viel wissen wir bereits jetzt: diese forcierte Energiewende ist technologisch (noch) nicht machbar, nur zu horrende hohen Kosten umsetzbar und ist Gift für unsere lokales Klima und unsere Heimat. Wir werden unsere Wälder und unsere Natur vor diesen gigantischen Windindustrieanlagen beschützen. Seien Sie dabei an unserer Seite!

Gauting, den 8. November 2023

Für Umwelt-Energie Gauting

Bernhard Fliedner, Friedrich Huber, Anette Bäuerle, Beatrice Giehr

Presseinformation zur Veranstaltung „Klimaschutz, Umweltschutz und die Energiewende“

Am Dienstag, 24. Oktober 2023, fand im Gautinger Bürger- und Kulturhaus BOSCO eine gut besuchte Veranstaltung zur Thematik „Energiewende versus Naturschutz“ statt. Eingeladen hatten die
Bürgerinitiativen „Umwelt – Energie – Gauting“ und „Gegenwind Würmtal“.

Die fortschreitenden Planungen zum Bau von riesigen Windindustrieanlagen in den Gauting umgebenden Wäldern gaben
den Anlass dazu.

Im ersten Teil der Veranstaltung stellten sich einige der Bürgerinnen und Bürger aus den Initiativen vor und erläuterten ihre Beweggründe, sich gegen diese Planungen zu engagieren. Anschließend wurden die bereits 2012 verabschiedeten Vorrangflächen im Landkreis Starnberg mit ihrer Konzentration rings um Gauting aufgezeigt, das damals über 16 Prozent seiner Gemeindeflächen für den Bau von Windrädern ausgewiesen hat. Die Gemeinden im Landkreis, die bereits mehr oder weniger konkrete Bebauungspläne vorantreiben, wurden angesprochen. Angesichts des möglichen massiven Eingriffs in seine Umwelt, sollte sich jeder Bürger und jede Bürgerin ein auf zahlreichen Informationen beruhendes, eigenes Urteil bilden, welches idealerweise in Form eines Rats- oder Bürgerbegehrens eingeholt werden sollte. Die wesentlichen Aspekte zu einer informierten Entscheidungsfindung wurden vorgestellt und sollen in Folgeveranstaltungen vertieft werden.

Kernstück des informativen Abends war der Vortrag von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, zweiter Vorsitzender der Bundesinitiative Vernunftkraft, zur Energiewende mit Fokus auf dem Beitrag von Windkraftanlagen. Herr Dr. Ahlborn ist mit zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Energiewende ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Speicherung und Versorgungssicherheit. Kernaussage seines Vortrages war, dass die Energiewende mit dem Konzept einer weitgehenden Energieversorgung Deutschlands mit Strom aus Windrädern und Photovoltaik „an den Gesetzen der Ökonomie, der mathematischen Statistik und der Physik gescheitert ist“.

Hier der Link auf den Inhalt seines Vortrags.

Das heißt, dass auch mit einem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien ohne den Betrieb regelbarer Kraftwerke mit fossilen oder Kernbrennstoffen, eine ausreichende und sichere Energieversorgung unseres Industrielandes schlichtweg unmöglich ist. Alle Länder in unserer Nachbarschaft gehen diesen Weg. Jeder weitere Zubau von Windrädern und großflächigen Photovoltaikfeldern in Deutschland erzeugt nur noch einen stetig abnehmenden Nutzen, da bereits heute große Überschussmengen an unsere Nachbarländer zu niedrigen, oder gar negativen Preisen „entsorgt“ werden müssen. Speichertechnologien in der benötigten Größenordnung und zu akzeptablen Kosten sind noch für eine lange Zeit nicht realisierbar.

Den Vorträgen schloss sich eine Diskussion an, bei der technische Aussagen nachgefragt wurden aber auch Gegenpositionen geäußert wurden. Die wissenschaftliche Korrektheit der vorgetragenen
Aussagen wurden von anwesenden Professoren im Publikum ausdrücklich bestätigt. Von Seiten der Bürgerinitiativen wurde betont, dass man mit allen Bürgerinnen und Bürgern einen sachlichen und
unaufgeregten Austausch von Informationen und Gesichtspunkten sucht, was auch an diesem gelungenen Abend der Fall war.

Bei Interesse kann per Email an info@Umwelt-Energie-Gauting.de Kontakt zur Bürgerinitiative aufgenommen werden.

Gauting, 26.10.2023