Eine Info­‐Veranstaltung als Alibi-Event

Leserbrief zum Artikel „Acht Windkraftanlagen für Gauting“ vom 10.11.2023

Am 8.11.23 fand in Gauting im Bosco eine sogenannte „Informationsveranstaltung zur Bürgerwindenergie in Gauting“ statt, eine offene Diskussionsrunde, wie im Flyer des Bosco angekündigt, gab es leider nicht.

Kritische Punkte dieser Form der Energieversorgung sollten an diesem Abend nicht behandelt werden – dadurch würden die Bürger „desinformiert“ und würden „falsche Ängste“ – etwa vor Naturzerstörung, Artensterben oder für die eigene Gesundheit – entwickeln. Die „richtige Angst“ stellte Herr Sing zu Beginn klar, die richtige Angst sei die vor einem unkontrolliert ansteigenden, menschengemachten CO2 Anstieg.

Was ist, wenn wir nach dem Bau der Windräder merken: die Energieversorgung wird immer unsicherer, der Strompreis bleibt der höchste, unsere Natur ist zerstört, unsere Gesundheit ruiniert, das investierte Geld weg – aber das Weltklima ändert sich dennoch weiterhin, je nach dem wie kosmische Strahlung, Sonnenaktivität, Wolkenbildung etc. sich verändern?

Was antworten wir unseren Kindern und Enkelkindern auf ihre Fragen?

Beatrice Giehr, Gauting

2 Gedanken zu „Eine Info­‐Veranstaltung als Alibi-Event“

  1. Ich verbitte mir, weitere Exemplare dieser Pamphlete in meinen Briefkasten zu werfen. Ihre Argumente sind populistisch und volksverdummend. Nun können endlich auch in Bayern mehr Windräder gebaut werden, die dringend für eine künftige Energieversorgung notwendig sind und Sie halten dies für falsch. Am besten werden unsere Wälder, unser Klima und unsere Gesundheit geschützt, wenn erneuerbare Energien eingesetzt werden. Und Sie malen in unverantwortlicher Weise Schreckgespenster an die Wand mit wissenschaftlich unsinnigen Behauptungen. Für die Energieversorgung sind auch Windräder unabdingbar und mit einem Blick auf die Karten kann man sehen, dass kein Windrad „vor der Haustür“ steht. Hören Sie auf, so umweltzerstörende Thesen weiter zu verbreiten. Ich hoffe sehr, dass das vorgesehene Bürgerbegehren krachend scheitert.

    1. Sehr geehrte Frau Dengler,

      unsere Austräger werfen die Flyer in jeden Briefkasten ein und werden dies auch weiterhin so handhaben, da es sich hierbei keineswegs um Werbung, sondern vielmehr um eine Bürgerinformation handelt. Es ist eine Information speziell für Gautinger Bürger wie Sie, die von der Gemeinde eben gerade nicht über die genauen Planungen für die Errichtung von Windrädern in den Wäldern um Gauting und den daraus resultierenden Folgen objektiv in Kenntnis gesetzt werden und daher von falschen Voraussetzungen ausgehen. Sie stehen mit diesem Informationsdefizit nicht alleine, deswegen haben wir es uns als Bürgerinitiative zur Aufgabe gemacht, für eine objektive Aufklärung zu sorgen.

      Insofern Sie von Populismus sprechen, so komme ich leider nicht umhin, Ihre Position als unreflektiert und in der wahren Bedeutung des Wortes als voreingenommen und postfaktisch zu bezeichnen. Aus Ihren Zeilen spricht eine große Unkenntnis über die Zusammenhänge. Die Vermutung liegt nahe, dass dies das Ergebnis der Indoktrination über die Medien ist, in denen vielfach einseitige Informationen und Halbwahrheiten verbreitet werden. Denn natürlich ist eine verängstigte Bevölkerung leichter zu „handhaben“ als eine aufgeklärte.

      Die Maxime Immanuel Kants: „Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“, als eine der zentralen Botschaften der Aufklärung, ist heute wichtiger denn je. Deshalb mein Appell an Sie: Besinnen Sie sich darauf zurück! Haben Sie den Mut, gegen Hinterzimmerpolitik und die Verbreitung von Falschinformationen durch interessierte politische Kreise aufzubegehren.

      Unser Informationsangebot richtet sich an alle: An die interessierten Mitbürger, die dringend mehr wissen wollen und nach objektiven Informationen suchen, um sich auf dieser Basis ein eigenes Bild machen zu können. Und auch an jene, wie Sie, die den allzu simplen politischen Versprechungen, unausgegorenen Planungen und evident dysfunktionalen angeblichen „Lösungskonzepten“ auf den Leim gehen und daher gerne glauben wollen, dass Windenergieanlagen in Schwachwindgebieten uns der Versorgungssicherheit mit Strom näher bringen. Aber natürlich kann niemand zu Einsichten gezwungen werden. Es ist selbstredend Ihre freie Entscheidung, diese Informationen zu ignorieren.

      Im intellektuellen Diskurs unter rational handelnden Demokraten hat es sich indessen bewährt, zunächst einmal die Argumente anzuhören und darüber zu reflektieren, bevor man sich eine Meinung bildet.

      In diesem Sine wünsche ich Ihnen eine Fülle neuer Erkenntnisse.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Hieronymus Fischer

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